16.09.2014

Sonnenfänger – die kleine Waffenkunde

Sonnenfänger gibt es in diversen Farben und Formen. Meist flach und rund aber auch kreativ und originell. Für welche sie sich auch entscheiden mögen – die Form der Scheiben ist einfach eine Sache des persönlichen Geschmacks. Die einen werden bereits beim Anblick einer kreisförmigen Scheibe euphorisch, andere sind über dieses Stadium hinweg und bevorzugen kreative Design-Objekte. Es gibt jedoch noch eine ganze Reihe anderer Aspekte, die sie bei der Auswahl eines Sonnenfängers unbedingt beachten sollten. Einen wichtigen Aspekte wollen wir folgend einmal ansprechen und können nur hoffen, dass dieser Artikel von Jedem gelesen wird, der sich für Sonnenfänger interessiert oder sich einen kaufen möchte.

Nach dem Produkthaftungsgesetzt haftet der Hersteller oder der Importeur auch für Körperschäden die aufgrund seines fehlerhaften Produktes entstanden sind. Dies betrifft natürlich auch die Hersteller und Vertreiber von Sonnenfängern. Das mag für den Käufer zunächst beruhigend klingen, erfordert aber im Schadensfall eine langwierige Klage gegen den Hersteller.

Im Kampf um immer neue und günstigere Formen wird zunehmend auch Verschnitt als Design verkauft. Als Verschnitt wird der, beim Ausschneiden einer bestimmten Form verbleibende Flächenrest bezeichnet. Diese Teile zeichnen sich üblicherweise durch äußerst scharfe Kanten und Spitzen aus. Es existieren aber ebenfalls eine ganze Reihe von bewusst so gefertigten Formen, die aufgrund der konstruktiven Unkenntnis des „Künstlers“, seiner mangelnden Erfahrung oder der schlichten Ignoranz möglicher Gefahren über ein erschreckendes Gefährdungspotenzial verfügen.
Und ich rede hier von wirklich ernsthaften Verletzungen - nicht von kleinen Kratzern.

Als vorsichtiger und erfahrener Mensch werden sie sich sehr wahrscheinlich auch an solchen spitzen Formen nicht verletzen, aber denken sie mal an spielende Kinder. Sie erkennen in den bunten Sonnenfängern wohl kaum eine ernsthafte Gefahr, und bewegen sich sehr viel schneller und unbedachter als beispielsweise ihre Eltern. Für sie ist diese Gefahr sehr real – und sie befindet sich ziemlich genau in ihrer Kopf- und Augenhöhe. Wenn sich ein solcher Sonnenfänger dann auch noch „sanft im Wind wiegt“ oder die Kinder mit ihm spielen und beim Schwingen etwas nachhelfen, könnten sie ebenso gut Morgensterne schwingen oder mit Messern werfen. Das mag zunächst übertrieben klingen - die dargestellten Sonnenfänger-Formen verdeutlichen diese Szenarien aber sehr eindrucksvoll. Die jeweiligen „Designer“ werden hier natürlich nicht benannt, aber alle dargestellten Formen werden tatsächlich zum Kauf angeboten.

Mein Gott, wer denkt sich so etwas aus? 

Ich kann einfach keine Entschuldigung für solche fahrlässigen Fehlgriffe finden. Und wenn die „Waffe“ dann schon vor einem liegt und als solche erkannt wurde – wie unglaublich abgebrüht muss man sein, diese Stichwaffe dann auch noch zu als Sonnenfänger an gutgläubige Käufer zu verhökern?

Gehen wir mal wohlwollend davon aus, dass die Anbieter diese Gefahren nicht als solche erkannt haben. Ich persönlich möchte dennoch nicht in ihrer Haut stecken und würde wohl keine Nacht mehr schlafen können. Den betroffenen Verkäufern empfehle ich dringend, ihre Kunden vor den möglichen Gefahren zu warnen, und ihre bereits verkauften Produkte (auch, und besonders im eigenen Interesse) schnellstmöglich zurückzurufen.
Ich kann in diesem Rahmen lediglich auf solche „Feinheiten“ hinweisen – die letztliche Analyse der davon ausgehenden Gefahren obliegt tatsächlich dem Käufer. Möglicherweise haftet der Hersteller für entstandene Verletzungen – aber wesentlich sinnvoller wäre es wohl, wenn sich erst niemand verletzen würde.

Allen potentiellen Käufern sei hiermit dringend geraten, ihre Sonnenfänger bei Designern und Herstellern zu erwerben, die wissen was sie tun, ihre Produkte prüfen - und handeln.